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Wie viel Obst steckt wirklich im Fruchtjoghurt?



Ob morgens zum Frühstücksmüsli oder nachmittags als Zwischenmahlzeit, frischer Joghurt gehört zu den beliebtesten Milchprodukten in Deutschland. Jeder Deutsche verzehrt durchschnittlich 17 Kilogramm davon im Jahr. Kein Wunder: Joghurt ist leicht zu verdauen, sättigend und liefert wertvolle Nährstoffe. Die fruchtigen Varianten sind besonders beliebt und suggerieren einen wertvollen Beitrag zur täglichen Obstration. Doch wie viele Früchte stecken wirklich in einem Becher?


Achtung, hier wird getrickst!


Ein „Fruchtjoghurt“ darf bereits als solcher gekennzeichnet werden, wenn der Anteil der Frischfrüchte mindestens sechs Prozent beträgt. Die Bezeichnung für einen Joghurt „mit Fruchtzubereitung“ muss gesetzlich nur einen Anteil von dreieinhalb Prozent aufweisen. Merke: Auch wenn der Joghurt viele Stückchen enthält, handelt es sich nicht unbedingt um Fruchtfleisch. Da die druckempfindlichen Beeren der maschinellen Verarbeitung nicht standhalten, verwendet der Hersteller meist algenhaltige Gelees und rekonstruiert die Frucht. So landen in einem Liter Joghurt maximal zwei „echte“ Erdbeeren – das entspricht einer halben Erdbeere pro 250-Gramm-Becher.


Der Konsument sollte zudem das Aroma kritisch beäugen. Das Siegel „Mit natürlichen Aromen“ ist kein Indiz dafür, dass der Erdbeergeschmack tatsächlich aus der frischgepressten Beere stammt. Der Hersteller gewinnt die Geschmacksstoffe häufig aus eingekochter Sägespäne, Hefekulturen oder Bakterien, denn diese gelten bereits als „natürlich“ und erlauben das Siegel auf der Verpackung. Tipp: Wenn die Frucht des natürlichen Aromas explizit genannt wird, etwa bei „natürlichem Erdbeeraroma“, müssen mindestens 95 Prozent aus der echten Erdbeere stammen.


Eigene Zubereitungen sorgen für Gewissheit


Fazit: Natürliche und künstlich erzeugte Inhaltsstoffe sind schwer voneinander zu unterscheiden. Wer auf Nummer sicher gehen und pro Joghurtbecher mehr als eine halbe Erdbeere verspeisen möchte, kauft ungesüßten Naturjoghurt und fügt selbst frisches Obst hinzu. Mit einem Teelöffel Honig oder einer Prise Zimt entsteht so eine schmackhafte, gesunde Zwischenmahlzeit – und das enthaltene Obst beruhigt nicht nur das Gewissen, sondern stärkt auch die Abwehrkräfte.


Andrea Bruchwitz

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