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Bleibe bei dir in düsteren Zeiten

Die venezolanische Schriftstellerin Dulce Rojas erzählte kürzlich eine Geschichte, irgendwo in einer Bar in Buenos Aires: Es gab einmal einen König, der einen Wettbewerb startete und ein Gemälde suchte, das den Gedanken des Friedens symbolisiert. Unzählige Maler schickten Werke von ruhigen Flüssen, farbenprächtigen Regenbögen oder malerischen Wäldern - doch der König wählte ein Bild aus, das raue Berge mit spitzen Gipfeln und einem düsteren Himmel zeigte. Blitze und Donner preschten auf die Landschaft ein und bei genauerem Hinsehen sah man ein Vogelnest in einer Felsspalte, in dem eine Schwalbe verweilte. Warum ließ der König dieses dunkle Bild gewinnen?

„Frieden ist nicht an einen Ort ohne Lärm, ohne Probleme, ohne harte Arbeit gebunden, sondern an unsere Fähigkeit, selbst in den widrigsten Situationen die Ruhe in unserem Herzen zu bewahren. Dies ist seine wahre und einzige Bedeutung.“

Wir sind ständig umgeben von Problemen, sei es im Freundeskreis, in der Partnerschaft oder im Berufsleben. Es führt kein Weg daran vorbei, wenn man ein aktives und selbstbestimmtes Leben führt. Doch wir müssen lernen, Ruhe zu bewahren und auf unsere innere Stimme zu hören. Wir müssen uns bewusst machen, wer uns am Leben halten kann: nur wir selbst. Niemand rettet uns - wir müssen uns ein eigenes Schwalbennest bauen.

Atme in stürmischen Zeiten dreimal tief durch und denke an deinen inneren Raum. Er ist jederzeit für dich begehbar, wartet geduldig irgendwo zwischen Brustbereich und Bauch. Du musst nur tief durchatmen, anklopfen und dich achtsam in das gemütliche, warme Schwalbennest zurückziehen. Das ist schützende Selbstliebe.

Andrea Bruchwitz

Quelle/Inspiration: happinez Ausgabe 02-2017: Paulo Coelho - Vom inneren Frieden (S. 53)

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