Mehr Produktivität und Kreativität im Job - die besten Tipps

Ein hektischer Berufsalltag mit erdrückenden Aufgaben und nicht einzuhaltenden Deadlines ist für viele Angestellte leider Normalität - vor allem in Großkonzernen. Das endlose Abhaken von sich immer weiter aufbäumenden To-Do-Listen lässt jeden kreativen Funken im Keim ersticken. Man arbeitet nicht in seinem eigenen Rhythmus, sondern trägt ein äußerlich aufgezwungenes Korsett. Die Folge: Überarbeitung, Stress, Trägheit und Unproduktivität.
Was fördert eine Arbeitsumgebung, in der Mitarbeiter wach, gut gelaunt und dynamisch sind? Nicht firmen-dynamisch, sondern eigen-dynamisch? Hier gibt es eine Zusammenstellung der besten Tipps.
Soziale Interaktion mit Kollegen
Es klingt eigentlich plausibel: Wenn man sein eigenes Büro hat, sitzt man konzentriert vor dem Bildschirm und arbeitet ohne Unterbrechungen seine Aufgabenliste ab. In aller Stille. Alleingelassen mit den eigenen Gedanken.
Das führt allerdings zu innerer Isolation. Wenn man seine Gedanken und Gefühle nicht gelegentlich äußert, und sei es nur ein Seufzer über den vergesslichen Geschäftspartner, fehlt die nötige Reflexion im Berufsalltag. Emotionen stauen sich an, die eigene Stimme im Kopf ist auf sich alleine gestellt und wird immer lauter, nörgelnder, störender.
Eine angenehme Büroatmosphäre mit sozialen Interaktionen steigert hingegen die Zufriedenheit der Mitarbeiter und fördert neue Gedankenansätze. So entsteht Wärme, Austausch und Kreativität. Tipp: Wer aus organisatorischen Gründen alleine arbeiten muss, kann sich einen Schreibtisch im Co-Working-Space mieten oder tägliche Lunchtermine mit Freunden festsetzen.
Zwischendurch kleine Pausen einlegen
Es gibt jene Sorte gut gelaunter Kollegen, die regelmäßig die Frage stellen: „Kommst du kurz mit raus, eine Runde um den Block laufen?“ Wer auf solche Goldstücke verzichten muss, sollte sich einen Post-It an den Computer kleben, auf dem steht: FRISCHE LUFT.
Wenn man hochkonzentriert durcharbeitet, verläuft die Konzentrationskurve nach einiger Zeit zwangsweise wieder abwärts. Der Mensch ist keine Maschine, das Gehirn kann nicht pausenlos auf höchster Stufe arbeiten. Die Blutzirkulation ist vom langen Sitzen gestört, der Körper hat alle Nährstoffe aufgebraucht und das Gehirn ist unterversorgt.
Abgesehen von der Mittagspause, die im Idealfall viel frische Luft und Tageslicht beinhaltet, kann man sich tagsüber immer wieder einmal vom Schreibtisch entfernen, den Raum verlassen und einige Schritte gehen. Das entlastet den Rücken, lüftet den Geist und sorgt für neue Sinneseindrücke. Nach der kurzen Auszeit steigt die Leistungskurve wieder an. Mögliche Gründe für die kleine Pause: Kaffee kochen, die Wasserflasche auffüllen, einen Apfel aus der Küche holen, die Kollegin am Ende des Flurs nicht anrufen sondern persönlich besuchen… der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Nach der kleinen Gedankenpause geht es am Schreibtisch umso produktiver weiter.
Eine gesunde Distanz behalten
Der Beruf füllt zwar ein Drittel unseres Lebens aus, dennoch sollte er eine gesunde Priorisierung erfahren: Atmen, Essen, Schlafen und Lieben sind eindeutig wichtiger. Wenn diese Bereiche oben auf der Liste bleiben und ausreichend Aufmerksamkeit bekommen, ist der Geist widerstandsfähiger. Dadurch kann man in Stresssituationen leichter einen kühlen Kopf bewahren und Probleme stets aus einer gesunden Distanz betrachten. Der Job darf unseren Alltag füllen, uns ausreichend beschäftigen, herausfordern, ermutigen, testen und zu unserem Wohlstand beitragen. Aber es ist nur ein Job. Es darf sich unter keinen Umständen etwas an dieser Priorisierung ändern:
Atmen
Essen
Schlafen
Lieben
Arbeiten
Mit solch einer Achtsamkeit im Berufsalltag sind wir konzentrierter, fokussierter und behalten die Kontrolle über unsere Emotionen. Wir durchdenken die Dinge noch einmal und nehmen eine Meta-Perspektive ein. Das ist eine gesunde Basis, die einen wirklich produktiven und kreativen Mitarbeiter ausmacht.
Andrea Bruchwitz